Temporärer Hotelpavillon auf dem Kunstfestival GrensWerk

Night at the Museumlaan

  1. Hotel
  2. Architektur
  3. Entwurfsprozess
  4. Kraft der Visualisierung
  5. Empathie
  6. Der Gesellschaft verpflichtet

2010 beauftragten das Kunstfestival GrensWerk und das Architectuurcentrum Twente junge Architekten damit, gemeinsam mit Künstlern zwei Pavillons zu entwerfen, die vorübergehend im Stadtteil Roombeek in Enschede stehen sollten. Auf noch nicht verkauften Grundstücken in der Museumlaan, zwischen modernen Villen, die von renommierten Architekten entworfen wurden, sollten die Gebäude drei Wochen lang in einen Dialog mit dem (Festival-)Publikum treten. In Zusammenarbeit mit den polnischen Künstlern Jan Smaga und Aneta Grzeszykowska entwarfen Marko Matic und Rick Bruggink auf Parzelle Museumlaan 5 ein temporäres Hotel, das vom 25. September bis 12. Oktober 2010 geöffnet war.

meisje op bed
Doorzicht de kamer in
ontbijt

SEHEN UND GESEHEN WERDEN: WIE FÜHLT SICH DAS AN?

Seit dem Wiederaufbau des Stadtteils Roombeek in Enschede nach der Feuerwerkskatastrophe im Jahr 2000 hat der Stadtteil Bekanntschaft mit dem Phänomen des Katastrophentourismus gemacht, der inzwischen in einen Architekturtourismus übergegangen ist. Insbesondere die zurückkehrenden Bewohner am Roomveldje empfinden die Besucher und das angeschaut werden als störend, sie fühlen sich wie Tiere im Zoo. Die Architekten wollten mit ihrem Pavillon auf dieses Phänomen reagieren.

Der Pavillon wurde als temporäres Hotel mit fünf abgeschirmten Schlafzimmern ohne Vorhänge mit Blick auf die Museumlaan konzipiert. Dahinter befand sich ein Garten mit Gemeinschaftseinrichtungen wie Toilette, Dusche und Frühstücksraum. All dies wurde durch eine Wand aus Lamellen abgeschirmt, wodurch es aussah al sei es ein einziges Objekt. Je nach Position war der Pavillon offen oder geschlossen. Das gesamte Projekt, einschließlich der Möbel, wurde aus Birkensperrholz angefertigt.

Exterieur 1: zicht op de laan
Geveldetail inzoom
Deurklink

Theaterstück im öffentlichen Raum

Indem dem Pavillon eine Hotelfunktion verliehen wurde in einer Architektur, die permanente Transparenz ermöglichte, konnte der Mechanismus von Sehen und Gesehen werden auf einfache Weise spürbar gemacht werden. Das Unbequeme konnte benannt werden. Aufgrund der Anwesenheit von Hotelgästen war der Pavillon Tag und Nacht besetzt. Sowohl der Betrachter als auch der Hotelgast wurden zu Akteuren in einem Theaterstück mit dem Titel (Architektur-)Tourismus, was Denkanstöße für beide bot.

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