Der Bahnhof Hengelo befindet sich an einem wichtigen Knotenpunkt: verschiedene Eisenbahnlinien kommen hier zusammen und bieten direkte Zugverbindungen zu Städten in Overijssel, der Randstad und Deutschland. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schien der Bahnhof aufgrund der wachsenden Zahl von Reisenden nicht mehr den Anforderungen seiner Zeit zu entsprechen, und er behinderte auch die gewünschte Beziehung zwischen Hengelo Nord und dem 50 Hektar großen Sanierungsgebiet Hart van Zuid. Daraufhin beschlossen ProRail und NS gemeinsam mit der Gemeinde Hengelo, den Bahnhof und die Bahnhofsumgebung neu zu gestalten. IAA Architecten erhielt den Auftrag, die Bahnhofshalle zu restaurieren und neu einzurichten, den Fußgängertunnel, die Treppen und den Aufzug zu verbessern und einen neuen Eingang für die Südseite des Bahnhofs zu entwerfen.

MONUMENTALER BAHNHOF ERFORDERT VIEL SACHKENNTNIS

Die Randbedingungen für die geforderte Qualitätsverbesserung waren komplex: um 1990 wurde der Bahnhof zum ersten Mal renoviert und einer der vorhandenen Fußgängertunnel zur Südseite des Bahnhofs hin verlängert, was zu einer Art Labyrinth führte, um die Bahnsteige zu erreichen. Darüber hinaus war das Bahnhofsgebäude des Architekten Schelling aus dem Jahr 1951 inzwischen ein städtisches Denkmal, und hatte die Bahnsteigüberdachung aus dem Jahr 1899 von Van Heukelom den Status eines Nationaldenkmals.

Neuer Eingang mit breitem Fußgängertunnel

Um die Verbindung zwischen der Nord- und Südseite des Bahnhofs zu verbessern, wurde an der Südseite ein neuer Eingang mit einem Schutzdach entworfen, von dem aus man in einen 12 Meter breiten Tunnel gelangt. Bei den Bahnsteigen verbindet ein großes Atrium den neuen Tunnel mit den beiden bestehenden nördlichen Fußgängertunneln. An diesem Atrium befinden sich eine Rolltreppe, zwei breite Treppen und ein Personenaufzug, die alle zu den Bahnsteigen führen. Die Bahnhofshalle wurde restauriert, die Fassaden an der Nordseite wurden erneuert und bestehende Geschäfte bekamen einen besseren Standort. Schließlich wurde die Bahnsteigüberdachung neu gestrichen und wurden die Bahnsteige mit neuen Fliesen versehen.

Gusstechnik bietet große Gestaltungsfreiheit

Das Schutzdach besteht aus zehn vor Ort angefertigten Betondachelementen mit einer Länge von 9,20 m und einer Breite von 6 Metern. Jedes Element wird von vier gusseisernen Armen getragen und von einer vorgefertigten Betonsäule unterstützt, die von einer runden Form in eine Kleeblattform übergeht